Geschichte
Geschrieben von Administrator   
Freitag, 6. Juli 2007
Die Gechichte des SV Muckental


1956 – 1969

Der SV Muckental wurde am 05.05.1956 gegründet.
Es muss wohl ein Sonntag gewesen sein, da man sich nach der Kirche im Rathaussaal traf. Die meisten Orte in der Nachbarschaft spielten schon einige Jahre in Konkurrenz Fußball, und so war der Wunsch einiger junger Männer nur allzu verständlich, auch in Muckental einen Fußballverein zu gründen.
Otto Steck, Anton Gantner und Anton Mackmull waren die Hauptinitiatoren.
So wurde der eine, nämlich Anton Mackmull 1. Vorstand und der Andere, Anton Gantner der erste Trainer, kostenlos wohlgemerkt.

Die weitere Vorstandschaft bildeten Karl Bopp als 2. Vorsitzender, Rudolf Roos als Schriftführer, Franz Schiemer war der 1. Vereinskassier und für den Spielbetrieb war Otto Steck verantwortlich.

Mit dem Gasthaus „Löwen“ als Vereinslokal schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Löwenwirt Ludwig Schauder war gleichzeitig der Bürgermeister und da dieser immer ein offenes Ohr für die Probleme des jungen Vereines hatte, konnte man vieles vor Ort klären, um anschließend auch die Kameradschaft nicht zu kurz kommen zu lassen.

Schon kurz nach der Vereinsgründung wurde für die Saison 1956 / 57 eine erste und eine Jugendmannschaft gemeldet. Die Sportbekleidung musste selbst bezahlt werden. Für heutige Verhältnisse undenkbar, doch die Älteren wissen, dass dies 1956 ein enormes finanzielles Opfer war. Mit den ersten Mitgliedsbeiträgen wurde ein Ball gekauft.

Gute, gepflegte Sportstätten zu haben, war den Mitgliedern des Vereins über die gesamten 50 Jahre hinweg immer ein wichtiges Anliegen.
Nachdem Robert Eppel freundlicherweise zwei Jahre seine Wiese zur Verfügung stellte, hatte man schon im 3. Vereinsjahr einen eigenen Sportplatz. Das damals ungenutzte Gelände hinter der heutigen Sporthalle war Brachland und wurde durch viele freiwillige Helfer trockengelegt.
Doch damit nicht genug – hatte man einen Sportplatz, brauchte man natürlich auch einen Clubraum. Unterstützung bekam man insbesondere von der Ortschaft Muckental.
Bürgermeister Schauder und der Ratschreiber Josef Morsch halfen ebenso wie die Baufirma Mackmull.
So war es also möglich in Muckental bereits 1959 nach dem Spiel zu duschen. Ein großer Teil der anderen Vereine im Kreis Mosbach konnte damals solche Umkleide- und Duschräume längst nicht vorweisen.


Zum sportlichen Werdegang des SV Muckental:

Bereits im 2. Spieljahr schaffte man unter Anton Gantner neben dem Pokalsieg den Aufstieg in die A-Klasse. Namhafte Trainer, wie Markus Gottmann aus Mosbach, Karl Roth, der außer seiner Vorstandsaufgabe auch noch 2 Runden trainierte, Hans Schüssele aus Schefflenz und Wolfgang Diebold aus Trienz sorgten dafür, dass in 13 Jahre A-Klasse mehrmals an die Tür der damaligen II. Amateurliga angeklopft wurde, doch es war den Aktiven nicht vergönnt dort zu spielen.

Zu den Auswärtsspielen fuhr man in den frühen sechziger Jahren meist mit dem Bus, oft war man auch beim Gegner siegreich, und so wurde die Rückkehr im Dorf zu einem wahren Fest, an dem die ganze Dorfgemeinschaft teilnahm.


1969 – 1990

Jahre vergingen und die Ansprüche wuchsen und so dachte man an die Erweiterung der Sporthalle. Der Wunsch nach einem geeigneten Veranstaltungsraum war groß und außerdem konnte die dann 1973 eingeweihte neue Halle auch hervorragend für den Schulsport benutzt werden.
Ebenso wurden neue Duschräume und ein Versammlungsraum erstellt.
Große finanzielle Anstrengungen des Vereins, erhebliche Eigenleistungen aller Mitglieder, Bürgermeister Artur Helmstätter und wiederum die Fa. Mackmull waren Garanten für das gute Gelingen.

Ein große Stunde erlebte unser Verein zum 25-jährigen Jubiläum 1981.
Pünktlich zu diesem Fest konnte unser Schmuckstück, der neue Sportplatz, eingeweiht werden.
Altbürgermeister Ludwig, sein Nachfolger, Herr Götz, sowie die Muckentaler Ortsvorsteher Karl Bopp und danach Siegfried Uhl standen diesem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.
Voller Stolz standen sämtliche Muckentaler Fußballer auf dem Platz, als Pfarrer Meyer das neue Gelände einweihte.
Der erste Gegner war der FV Laudenberg.
Als Ausweichplatz während der Bauphase wurde kurzerhand die Wiese gegenüber angepachtet und bis heute als Trainingsplatz beibehalten.
Doch damit nicht genug. 1983 wurde das Kleinspielfeld erstellt, ein sehr beliebtes Gelände, insbesondere für die AH und die Jugend.
Was viele nicht wissen, auch der Spielplatz wurde ausschließlich durch Eigenleistungen erstellt. Dies war im Jahre 1985.
2 Jahre später, im Sommer 1987, wurde nun das größte Projekt in der Vereinsgeschichte in Angriff genommen.
Die Sporthalle wurde erneut erweitert, sanitäre Anlagen und Duschen wurden völlig neu erstellt, und zwar in einem Standard, der heute noch seines gleichen sucht. Noch während der Bauphase wurde im Rohbau 1989 die erste Muckentaler Prunksitzung durchgeführt. Organisiert ausschließlich vom Sportverein und unter Mitwirkung aller örtlichen vereine und Gruppierungen war diese Veranstaltung ein Riesenerfolg und wird somit auch bis heute beibehalten.
Im August 1990 wurde die Halle eingeweiht, und dies, obwohl die Heizung noch nicht fertiggestellt war. Improvisieren war angesagt, denn die Vereinskasse war leer.
Weitere Eigenleistungen und das Engagement der Gemeinde, insbesondere von Herrn Götz und Herrn Uhl führten dazu, dass auch dieses Gewerk abgeschlossen werden konnte.

Nach den sportlichen Glanzzeiten in den Anfangsjahren musste man nun kleinere Brötchen backen.
Nach dem Abstieg 1971 spielte man wieder für einige Jahre in der B-Klasse, allerdings auch immer in der Spitze mit.
Diese 70-er Jahre waren aber auch die Zeit, in der der Verein im Jugendbereich die größten Erfolge hatte.
Mehrere Meisterschaften bis hin zu Kampf um die Badische B-Jugendmeisterschaft kündigte an, hier kommen Jahrgänge, die im Seniorenbereich etwas bewegen werden.
Dem einheimischen Trainer Seppl Meister gelang es, diese Verjüngung zu vollziehen und schon im Spieljahr 1978 / 79 schaffte er den Aufstieg in die gerade neu geschaffene Bezirksliga Mosbach.
In den folgenden 11 Jahren ging in dieser Klasse ohne den SV Muckental nichts. Der Odenwald-Express rollt wieder, eine Schlagzeile, an die wir uns gerne erinnern. Hans Graf vom FC Mosbach, b>Karl Gutfleisch, Jürgen Strähle und abermals Josef Meister zeichneten verantwortlich für unzählige Herbst- und Vizemeisterschaften.
Der Seppel war es dann auch, der den langersehnten Aufstieg in die Landesliga doch noch schaffte.
Erinnern wir uns an die Spielzeit 89/90.
Die Niederlage im letzten Spiel gegen Dallau und die damit verlorene Meisterschaft stellte sich im Nachhinein als Glücksfall dar.
Vor jeweils über 1000 Zuschauern setzte sich unser Team in einer Relegationsrunde durch.
Diese Runde darf ich wohl als den absoluten Höhepunkt unseres sportlichen Werdegangs bezeichnen.
Das ganze Dorf nahm teil, der SV Muckental im siebten Fußballhimmel, so die RNZ.
Die Teilnahme am Verbandsligapokal und 3 Spielrunden in der Landesliga Odenwald sorgten dafür, dass unser Ort in ganz Nordbaden bekannt wurde.

Mittlerweile war beim SV Muckental nicht nur noch Fußball angesagt. Bereits 1982 wurde auf Initiative der damaligen Leiterin Ulla Deobald eine Damengymnastikgruppe als eigenständige Abteilung gegründet.
Bis heute bewegen sich die Damen jeden Montag um fit und gesund zu bleiben, und sind seitdem aus unserem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken.


1990 – 1998 Die 90 er Jahre des vergangenen Jahrhunderts begannen, wie Karl Roth schon erwähnt hat, sportlich außerordentlich erfolgreich.
Mit der Verpflichtung von b>Gerd Fliegener gelang uns in dieser Zeit ein Glücksgriff.
Seine Motivationskünste steigerten das Leistungspotential unserer Spieler nochmals, und so belegten wir in der Spielzeit 91/92 den 8. Tabellenplatz in der Landesliga, die beste Platzierung die der SVM je erreichte.
Verschiedene Verletzungen von Leistungsträgern, sowie das altersbedingte Ausscheiden einiger Spieler beendete jedoch diesen Höhenflug und im Jahre 1993 fand man sich in der Bezirksliga wieder, die man 3 Jahre später Richtung A-Liga verlassen musste.
Leider musste man zu dieser Zeit erstmals die Erfahrung machen, dass es für Jugendliche Wichtigeres als einen Fußballverein gibt.

Leider fiel in den sportlichen Höhepunkt zu Beginn der 90 Jahre auch die schwärzeste Stunde unseres Vereins.
Der Trikotstreit ist vielen noch im Gedächtnis und drohte damals unseren Verein in zwei Lager zu spalten.
Einige Mitglieder versuchten private und berufliche Interessen auf dem Rücken des Vereines auszutragen.
Doch letztendlich hat die Vernunft gesiegt, und bald war über die Sache Gras gewachsen.

Nach einigen Jahren der baulichen Ruhe begann man 1996 / 97 mit dem Bau der Hütte am Sportplatz.
Diese brachte den Zuschauern bei unseren Heimspielen ein Dach über den Kopf und sie ist bis heute „Zeltersatz“ bei unseren Veranstaltungen.
Man trug somit der Tatsache Rechnung dass immer weniger Mitglieder sich aktiv bei Vereinsfesten einbrachten, eine Tendenz, die sich leider immer mehr fortsetzt.

Dass Senioren immer länger fit bleiben, blieb auch beim SV Muckental nicht unerkannt und so war es unser Ehrenmitglied Otto Steck, der zusammen mit Alexandra Grein 1991 die Seniorengymnastik ins Leben rief.
Heute wird die Seniorengruppe von unserem Mitglied Klaus Waschitschek betreut und trifft sich nach wie vor regelmäßig zu ihren sportlichen Übungen.

ab 1998 Auch die Jahrtausendwende überstand der SV Muckental gut, und nach einigen sportlich mageren Jahren stieg der SV Muckental 2001 wieder in die Bezirksliga auf.
Unter Spielertrainer Michael Waldner klopfte die Mannschaft im darauffolgenden Jahr wieder am Tor zu Landesliga, doch leider scheiterte man an der Mannschaft aus Assamstadt.
Bis zum heutigen Zeitpunkt spielt die Mannschaft in der Kreisliga.
Im letzten Jahr wurde das Team enorm verjüngt, sodass sportlich die nächsten Jahre gesichert sein müssten.
Wie ein roter Faden ziehen sich die baulichen Tätigkeiten durch unsere Vereinsgeschichte. Schon in den 90 er Jahren des letzten Jahrhunderts trugen wir uns mit dem Gedanken, unsere Vereinsgaststätte / Vereinsheim sowie die Küche zu vergrößern und zu modernisieren.
Doch alle Pläne waren finanziell nicht zu stemmen.
Im Jahr 2002 / 2003 ergab sich jedoch die Möglichkeit an Fördermittel zu kommen.
Unser OV Siegfried Uhl nutzte die Gunst der Stunde und mit Hilfe der Gemeinde Elztal konnte ein großzügiger Um- und Anbau erstellt werden, der keine Wünsche offen lässt und der im Jahre 2003 eingeweiht wurde.
In den vergangenen Wochen wurde der Tartanplatz sowie Teile der Zaunanlage bzw. Ballfangzäune erneuert, sodass sich unsere gesamte Sportanlage heut in einem vorbildlichen Zustand befindet.
Für die Zukunft sind wir alle gefordert diesen Zustand zu erhalten.

Die gegenwärtige Vorstandschaft steht vor der großen Aufgabe das Geschaffene zu pflegen und in Ordnung zu halten, damit die Dorfgemeinschaft, insbesondere die Jugend weiter hier oben eine Begegnungsstätte hat.
Wir durften und dürfen hierbei stets mit der Unterstützung der Gemeinde rechnen, insbesondere aber können wir auf unseren Ortschaftsrat mit Siegfried Uhl an der Spitze zählen.
Der Werdegang eines jeden Vereins, sei es in sportlicher Hinsicht , wenn es um bauliche Maßnahmen geht, wenn Veranstaltungen wie das alljährliche Sportfest, die Prunksitzungen, Brunnenfeste oder Theateraufführungen anstehen, der Werdegang ist natürlich immer eng mit der Tatkraft der jeweiligen Vorstandschaft bzw. dem Vorsitzenden verbunden.

So sind wir in 50 Jahren SV Muckental mit gerade mal 6 Vorsitzenden ausgekommen.
Anton Mackmull, der Gründungsvorstand, übergab, nachdem er die Anfangsjahre glänzend gemeistert hatte, 1964 dieses Amt für ein Jahr an Erwin Fertig.
Da dieser sich jedoch beruflich veränderte und nicht mehr in Muckental wohnte, war Karl Bopp für 4 Jahre bis 1969 am Vereinsruder.
Zuvor lange Jahre schon 2. Vorsitzender wurde nun Karl Roth für mehr als 20 Jahre 1. Vorstand.
Ohne die ehrenvollen Verdienste aller Vorsitzenden schmälern zu wollen, ist die uneigennützige Schaffenskraft von Karl Roth für unseren Verein doch besonders zu erwähnen.
Karl Roth hat in seiner Zeit alle Höhen und Tiefen eines Vereinslebens durchstanden. Die wesentlichen Bauabschnitte am Sportgelände, die größten sportlichen Erfolge fielen in seine Amtszeit, und so war der Anlass die Halleneinweihung im August 1990, als Karl Roth die Landesehrennadel verliehen wurde.
Er hat immer versucht, die Sportlerfamilie zusammenzuhalten und stellte oftmals seine eigenen Interessen hinter denen des Vereins zurück.
Auch über Kreisgrenzen hinaus wird der Name SV Muckental mit dem Namen Karl Roth eng verbunden bleiben.
2006 bekam er die Ehrenamtsmedaille als höchste Auszeichnung des Badischen Sportbundes für ehrenamtliche Tätigkeit.

Sein Nachfolger Bernhard Steck musste ein schweres Erbe antreten.
Der schon erwähnte Trikotstreit, auf dessen Höhepunkt Karl Roth zurücktrat, ließ ihn zum 1. Vorsitzenden werden.
Seine Führungsqualitäten befähigten ihn, diese schwere Zeit zu meistern und Verein wieder in ruhigere Gewässer zu leiten. Nach Bernhard Steck folgte der Muckentaler Bauunternehmer Bernd Mackmull als Vorsitzender des Sportvereins Muckental. Dieser wurde 2008 durch den jetzigen Vorsitzenden Michael Steck abgelöst.

Letzte Aktualisierung ( Mittwoch, 29. August 2012 )